WUSSTEST DU, DASS ES ÜBER 300 VERSCHIEDENE ARTEN VON WELPEN GIBT?
Hier bekommst Du einen Überblick:
Eine kleine, niedliche Französische Bulldogge und ein kräftiger Rottweiler, der herzliche und offene Golden Retriever, der zurückhaltende und wachsame Deutsche Schäferhund oder Rottweiler – es scheint, diese Vierbeiner können einfach nicht unterschiedlicher sein.
Jedoch sind es alles Haushunde, auf Lateinisch Canis lupus familiaris. Sie alle sind miteinander eng verwandt und haben einen gemeinsamen Stammvater – den Wolf (Canis lupus).
Die Welt unserer Haushunde teilt sich in über 340 Rassen von Hundewelpen und außerdem sind es noch Mischlinge da – also Hunde, deren Eltern unterschiedlichen Rassen oder eben gar keiner bestimmten Rasse angehören.
Wir möchten Dir zeigen, wie die Rassen der Hundewelpen entstanden sind, etwas über die aktuellen Rassestandards erzählen und einzelne, beliebte Hunderassen vorstellen. Auf, lasst uns unsere treuesten Begleiter näher kennen lernen und mehr über die geliebten Fellnasen erfahren!
Hunderassen – wo kommen sie eigentlich her?
Irgendwann in der grauen Vorzeit, vermutlich bereits vor 40.000 Jahren, gingen die Menschen mit dem Wolf ein ewiges Bündnis ein: Der Wolf bewachte das Lager unserer Vorfahren und half bei der Jagd.
Dafür wurden die loyalen Wölfe von den Menschen mit Nahrung versorgt und an frostigen Nächten sogar in die Hütte hineingelassen.
Im Laufe der Jahrtausende entwickelten sich die Nachfahren des Wolfs zu engen Spezialisten: Einige schützten das Hab und Gut ihrer Herren, andere spürten das Schwarzwild im Dickicht auf und dritte waren besonders gut darin, einen geschossenen Fasan aus dem Wasser zu holen.
Und es gab noch solche, die einfach nur süß gucken konnten, ihre Streicheleinheiten einkassierten und ihre Menschen glücklich machten. Die Hunde passten sich ihren Aufgaben an: Wachhunde entwickelten sich zu richtigen Muskelprotzen, Jagdhunde lernten, einer Blutspur ausdauernd und unermüdlich zu folgen.
Und die Schoßhunde? Sie mussten nur ihren Besitzern gefallen, immer in deren Nähe bleiben und seine Menschen liebhaben.
Aber auch der Mensch selbst legte bei der Entstehung der Hunderassen eifrig Hand an: Die besten und schönsten Wächter, Jäger oder Lieblinge wurden gezielt zur Zucht eingesetzt.
So formten sich nach und nach Rassen von Hundewelpen. Besonders intensiv wird dieses Auswahlverfahren seit dem 19. Jahrhundert geführt. Genau auf diese Zeit fällt auch die Gründung von Rassezuchtvereinen und Clubs sowie die Entstehung von ersten allgemein gültigen Rassestandards.
Was ist ein Rassestandard?
Ein Rassestandard beschreibt ausführlich den idealen Vertreter einer bestimmten Hunderasse. Neben den Körpermerkmalen wie Fell- und Rutenlänge, Farbe, Form des Fangs und der Ohren informiert ein Rassestandard auch über das Wesen des Vierbeiners.
Ob der Hund zurückhaltend oder offenherzig, lebhaft oder ruhig, agil oder entspannt sein soll – über alle diese Merkmale enthält der Rassestandard mehr oder weniger ausführliche Informationen.
Außerdem werden alle Rassen von Hundewelpen in zehn große Gruppen eingeteilt, und zwar:
- Gruppe 1: Hütehunde und Treibhunde;
- Gruppe 2: Pinscher, Schnauzer, Molosser, Schweizer Sennenhunde;
- Gruppe 3: Terrier;
- Gruppe 4: Dachshunde (Teckel, Dackel);
- Gruppe 5: Spitze und Hunde vom Urtyp;
- Gruppe 6: Laufhunde und Schweißhunde (Bluthunde);
- Gruppe 7: Vorstehhunde;
- Gruppe 8: Apportierhunde, Wasser- und Stöberhunde;
- Gruppe 9: Begleit- und Gesellschaftshunde;
- Gruppe 10: Windhunde.
Jede dieser Gruppen ist in Sektionen unterteilt. So finden sich zum Beispiel innerhalb der Gruppe 5 ganze sieben Sektionen, darunter Nordische Jagdhunde und Europäische Spitze.
Die Gruppe 1 ist dagegen in lediglich zwei Sektionen – Schäferhunde und Treibhunde – unterteilt.
Eine Gruppe umfasst Hunderassen, die einander in vieler Hinsicht ähneln: Einige sind vor allem durch die gemeinsame Herkunft, die meisten jedoch durch den Verwendungszweck verbunden.
Die Hüterin der Rassestandards ist die Fédération Cynologique Internationale (FCI) mit dem Sitz in Belgien, unter deren Dach alle nationalen Zuchtvereine und -verbände organisiert sind.
Der Verband für das Deutsche Hundewesen, der Dachverband aller Hundezüchter in Deutschland, ist Mitglied der FCI. In der Schweiz ist es der Schweizer Rassehunde Zuchtverband und in Österreich – der Österreichische Kynologenverband, die jeweils alle nationalen Clubs und Vereine verbinden.
Übrigens sind die Rassestandards nicht für alle Ewigkeiten festgeschrieben, sondern werden immer wieder angepasst – jede noch so kleine Änderung muss jedoch von der FCI geprüft und genehmigt werden.
Welchen Nutzen hat ein Rassestandard?
Der gültige Standard einer bestimmten Hunderasse ist weit mehr als nur eine spannende Infobroschüre: Diese Beschreibung dient Züchtern und Richtern bei den Hundeausstellungen dazu, die besten Rassehunde auszuwählen.
Das Ziel: Auf jedem Kontinent soll ein Beagle oder zum Beispiel Dobermann ähnlich aussehen. Außerdem legt ein Rassestandard die zuchtausschließenden Kriterien wie schwere, vererbbare Erkrankungen fest – schwache, kranke Tiere dürfen somit ihre Gene nicht weiter geben.
Freilich hat ein Richter neben dem Rassestandard auch eigene Vorstellungen, wie ein idealer Vertreter einer oder anderen Hunderasse auszusehen hat. Er muss ja aus einer Menge reinrassiger Tiere die schönsten auswählen.
Doch ohne einen festgeschriebenen Rassestandard wäre keine wissenschaftlich begründete Hundezucht denkbar!
Rassen von Hundewelpen – beliebte Hunderassen kurz vorgestellt
Wir möchten dir einige tollen Hunderassen näher vorstellen und dabei auf ihre Geschichte und den aktuellen Standard eingehen. Lasse dich überraschen, wie viele Rassen von Hundewelpen es gibt und was sie voneinander unterscheidet!
Australian Shepherd und Deutscher Schäferhund – zwei Vertreter der FCI Gruppe 1
Einer stammt aus dem fernen Australien, der andere ist ein Europäer, jedoch sowohl aus einem Deutschen Schäferhund als auch aus einem Australian Shepherd Welpen wird ein wachsamer und sportlicher Hirtenhund heranwachsen.
Der ursprüngliche Daseinszweck eines Schäferhundes ist es, eine Herde vor Wildtieren und Räubern zu bewachen, die Herde zusammenzuhalten und zu treiben. Dafür wurden wachsame, selbständige, aber auch lernfähige und sportliche Vierbeiner gebraucht.
Obwohl die Vorfahren des Australian Shepherds tatsächlich von den Einwandern aus Australien stammen, ist es eine US-amerikanische Hunderasse.
Von den dortigen Farmern wurden diese hübschen, intelligenten und sehr ausdauernden Hütehunde hoch geschätzt. Ein Australian Shepherd ist nie streitsüchtig, dafür aber wachsam und zugleich gutmütig.
Der elegante Vierbeiner mit mittellangem Haar will immer beschäftigt werden, er lernt gerne neue Tricks und meistert sogar schwere Herausforderungen mit Bravour.
Der Deutsche Schäferhund ist eine relativ junge Hunderasse, die erst Ende des 19. Jahrhunderts entstanden ist. Natürlich gab es auch davor in Deutschland viele Schläge von Schäferhunden, aber ein einheitliches Erscheinungsbild fehlte.
Max von Stephanitz nahm sich der Hunde an und erarbeitete auch den allerersten Rassestandard. Den Deutschen Schäferhund gibt es mit mittellangem Haarkleid (Langstockhaar) und kurzhaarig (Stockhaar). Es sind robuste und nervenfeste Arbeitshunde, freundlich und leicht erziehbar.
Die heutige Zucht legt hohen Wert darauf, dass diese wertvolle Hunderasse nicht zu einem charakterlosen Couch-Potato verkommt, sondern ihre Arbeitseigenschaften vollumfänglich bewahrt.
Dobermann und Rottweiler Welpen – zwei starke Hunderassen aus Deutschland
Sowohl Dobermann als auch Rottweiler gehören beide in die FCI Gruppe 2 und gelten als zuverlässige Begleit-, Schutz- und Gebrauchshunde. Die primäre Aufgabe dieser Vierbeiner ist es, für die Sicherheit ihrer Menschen zu sorgen und alle Gefahren von dem Besitzer abzuwenden.
Die Rasse Dobermann verdankt ihren Namen ihrem Erschaffer – dem leidenschaftlichen Züchter Friedrich Louis Dobermann (1834 – 1894).
Der äußerst elegante, glatthaarige Vierbeiner ist mittelgroß, schlank und freundlich-zurückhaltend. Es sind keine gemütlichen Haushunde: Ein richtiger Dobermann soll auch scharf und sehr mutig sein. Die Dobermänner halten ihrem Besitzer bedingungslose Treue, sie bewachen sein Eigentum und sind hervorragende Schutzhunde. Diese Vierbeiner sind außerdem dank ihrem kurzen, glänzenden Fell in Schwarz mit brauner Zeichnung unglaublich elegant.
Aus einem tapsigen Rottweiler Welpen entwickelt sich innerhalb von wenigen Monaten ein recht großer und äußerst kräftiger Gebrauchshund. Im Unterschied zum Dobermann gehört Rottweiler zu den ältesten Hunderassen überhaupt, denn bereits die alten Römer hielten ähnliche Hunde zum Schutz vor Einbrechern und nutzten sie sogar als eine gefährliche Kriegswaffe.
Dieser etwas gedrungene Hundetypus mit einer breiten Brust und starker Muskulatur nennt sich Doggenartige Hunde oder Molosser, denn einer Legende nach wurden solche massigen Hunde von dem gleichnamigen Volk auf der heutigen Balkan-Halbinsel zum Schutz ihrer gigantischen Viehherden gezüchtet.
Ursprünglich ein Hirtenhund, ist der Rottweiler heute eher ein Wach-, Polizei- und Schutzhund. Ruhig und zugleich aufmerksam, mit einem freundlichen Naturell, aber nicht sonderlich zutraulich, ist dieser Vierbeiner ein perfekter Begleiter für einen charakterstarken, selbstsicheren Menschen.
Bull Terrier – Vertreter der Rassen von Hundewelpen aus der FCI Gruppe 3
In dieser Gruppe sind ausschließlich Terrier, also Jagdhunde über und unter der Erde, vertreten. Da stellt der liebe Bull Terrier eigentlich eine Ausnahme dar, denn die Vorfahren dieser Hunde waren keine Jäger, sondern Kämpfer. Die Tiere mussten einst in den blutigen Kämpfen auf Leben und Tod gegen einander antreten.
Zum Glück sind Hundekämpfe zumindest in Europa längst verboten, der Bull Terrier ist seither zu einem angenehmen und ziemlich verspielten Familienhund geworden. An seine kämpferische Vergangenheit erinnert sein eiförmiger Kopf und ein überaus kräftiges Gebiss.
Nicht weniger als Bull Terrier sind heute die amerikanischen Pitbulls beliebt. Doch diese Hunderasse ist von der FCI noch nicht offiziell anerkannt. Das gibt es also auch: Rassen, die noch nicht endgültig geformt sind, und Rassestandards, die noch geschrieben werden müssen.
Siberian Husky – ein Hund vom Urtypus aus der FCI Gruppe 5
Husky Welpen sind niedlich und flauschig, doch es vergehen ein paar Monate und diese Hundebabys verwandeln sich in selbstbewusste und anspruchslose Nordlichter.
Diese Hunde sind dort zu Hause, wo fast rund um das ganze Jahr frostige Temperaturen herrschen. In kaltem Sibirien dienen diese Vierbeiner den Eskimo-Völkern auch heute noch als treue Begleiter -Hundegespanne ziehen die Schlitten durch die endlosen Schneewüsten, aber auch als Wächter und Jagdhelfer sind Huskys unverzichtbar.
Ein Siberian Husky ist ein richtiges Multitalent. Das Einzige, was er nicht schafft, ist es, sich gemütlich auf einem Sofa zu machen.Aber warum nennen sich die Rassen von Hundewelpen aus der Gruppe 5 urtypisch?
Ein aufmerksamer Blick auf diese erstaunlichen Tiere verrät jedoch ihre Ähnlichkeit mit dem Urvater Wolf. Sogar ein kleiner Spitz ist einem Wolf ähnlicher als zum Beispiel ein Mops oder viele anderen Rassen von Hundewelpen.
Beagle – der Treue und Geduldige
Beagles gehören in die FCI Gruppe 6 und sind somit Laufhunde. Diese relativ kleinen Jäger stammen aus Großbritannien. In riesigen Meuten hetzten einst die Beagles die scheuen Kaninchen oder Füchse, um eine adlige Gesellschaft zu bespaßen.
Die ausdauernden und geselligen Beagles verfolgten hartnäckig das Wild und konnten dank ihrer feinen Nase jede Fährte aufnehmen.
Heute sind Beagles sympathische und freundliche Familienhunde. Beagle Welpen sind ausgeglichen und geduldig, fröhlich und gesellig. Doch wenn dieser Vierbeiner den altbekannten Hasenduft in die Nase bekommt, flammt sein Jagdinstinkt wieder auf und der gemütliche Beagle ist kaum wieder zu erkennen.
Golden Retriever – ein Herz aus Gold auf vier Pfoten
Es gibt kaum einen liebenswerteren Vierbeiner als einen Golden Retriever Welpen. Diese Hunde gehören in die FCI Gruppe 8 und sind somit vielseitige Jagdhunde.
Auch heute noch werden die Golden Retriever aus den Arbeitslinien von den Jägern hoch geschätzt. Ein solcher Helfer ist schlichtweg unersetzlich – er stöbert einen verletzten Hasen auf und bringt das Wild zur Strecke, er findet eine geschossene Ente im Rohrdickicht.
Zugleich ist ein Golden Retriever wirklich ein freundliches und liebenswertes Herz auf vier Pfoten – dieser Hund ist hilfsbereit, gelehrig und freundlich.
Er liebt die ganze Welt und nicht nur seine Menschen, er will immer und überall dabei sein und ist zum Beispiel ein perfekter Therapie- oder auch Blindenhund.
Die Golden Retriever stammen aus Großbritannien, wo sie seit der Mitte des 19. Jahrhunderts gezüchtet werden. Es wird indes vermutet, dass die Urheimat dieser Fellnasen auf dem amerikanischen Kontinent liegt.
Dort machten sich ihre Vorfahren gemeinsam mit den Vorfahren der heutigen Neufundländer auf viele Arten nützlich, unter anderem als Wächter, Fischer- und Jagdhunde.
Französische Bulldogge – mehr als nur ein Schoßhündchen
Diese Hunderasse gehört in die FCI Gruppe 9 „Gesellschafts- und Begleithunde“. In dieser Gruppe finden sich ganze elf Sektionen, darunter Pudel und Chihuahua, Japanische Spaniels und Tibetanische Hunderassen, aber auch kleine doggenartige Hunde.
Genau in diese letzte Sektion gehört die niedliche Französische Bulldogge. Somit ist der kompakte Vierbeiner ein echter Molosser, wenn auch in Miniatur-Format.
Die kleine, putzmuntere Bulldogge war der Lieblingshund von Arbeitern, Markthändlern und Metzgern von Paris. Das Hündchen sah apart aus, war pflegeleicht und machte sich als Rattenfänger und bellfreudiger Wächter nützlich.
Die niedliche Französische Bulldogge Welpen sind richtige Wonneproppen, diese Vierbeiner sind perfekte Begleiter und treue Freunde. Die anspruchslosen Bulldoggen können ohne Weiteres in einer Stadtwohnung gehalten werden, da sie nicht allzu viel Auslauf benötigen.
Es gibt so viele wunderbare Rassen von Hundewelpen! Möchtest Du dein Leben mit einem treuen Hundefreund teilen? Dann findest Du bestimmt einen Welpen, der perfekt zu dir passt!
Quellen: www.vdh.de , HundeWelt, Partner Hund, Dogs Today, Ratgeber zu einzelnen Hunderassen